Wer paradiesische, lange und vor allem saubere Sandstrände sucht, für den ist die französische Atlantikküste das ideale Reiseziel. Auch die unberührte Natur mit ihrer facettenreichen Tier- und Pflanzenwelt begeistert Urlauber jedes Jahr aufs Neue. Das soll auch in Zukunft so bleiben. Dafür sorgen die Gemeinden und viele private Initiativen entlang der Atlantikküste. Mit kreativen Ideen und Maßnahmen sensibilisieren sie sowohl Einheimische als auch Touristen fürs Thema Umweltschutz. Und jeder darf sich aktiv beteiligen. So macht Umweltschutz auch im Urlaub Spaß!

1) Clean-up-Aktionen der Surfrider Foundation

Die Surfrider Foundation ist eine weltweite gemeinnützige Organisation. Ihr Ziel: die Seen, Flüsse, den Ozean und die Küstengebiete schützen. Die Surfrider Foundation wurde 1990 von engagierten Surfern gegründet und zählt heute über 12.000 Mitglieder. 

Wer sich für Umwelt- und Gewässerschutz interessiert, kann sich während des Urlaubs an der französischen Atlantikküste in den Wassersportzentren von Loire-Atlantique über die Aktivitäten der Surfrider Foundation informieren. Sie führen beispielsweise regelmäßige Clean-up-Aktionen durch, bei denen man schnell Kontakt zu Gleichgesinnten knüpfen kann!

Weitere Informationen: https://surfrider.eu/

2) Pferdestärken für saubere Strände in Saint-Gilles-Croix-de-Vie

Pferde reinigen den Strand von Saint-Gilles-Croix-de-Vie

In Saint-Gilles-Croix-de-Vie sorgen Pferde für saubere Strände. © M. Chaigneau

Ein ungewöhnliches Bild wie aus vergangenen Zeiten bietet sich Urlaubern am Hauptstrand von Saint-Gilles-Croix-de-Vie. Hier ziehen Pferde ein kutschenähnliches Gespann durch den Sand und befreien ihn so von Müll! Eine umweltschonende Alternative zur Strandreinigung per Traktor, die auch hier lange Zeit praktiziert wurde. Die anschließende Mülltrennung erfolgt von Hand. Eine Win-Win-Situation, denn nicht nur das Ökosystem wird durch diese Methode geschützt, auch die Pferde genießen den Spaziergang am Strand und sensibilisieren die Strandbesucher für das Thema Müllvermeidung!

Weitere Infos: https://www.payssaintgilles-tourisme.fr/ 

3) „EMMA“ garantiert umweltverträglichen Urlaub in Saint-Jean-de-Monts

Im Gebiet rund um Saint-Jean-de-Monts garantieren über 20 Einrichtungen umweltfreundliche Ferien. Erkennbar sind sie anhand des einzigartigen Umweltsiegels EMMA « Engagé pour une destination durable » (Engagement für ein nachhaltiges Reiseziel). Seit über 10 Jahren gibt es diese Initiative bereits. Die teilnehmenden Akteure, darunter Campingplätze, Restaurants, Supermärkte, Freizeiteinrichtungen etc. verpflichten sich unter anderem dazu, Energie einzusparen, die Abfallentsorgung durch neue Ideen zur Wiederverwertung zu verbessern, bevorzugt sanfte Fortbewegungsmethoden anzubieten, die lokale Tier- und Pflanzenwelt zu schützen und vieles mehr.

Wer einen umweltfreundlichen Urlaub in der Vendée verbringen möchte, kann sich auf der folgenden Website über die zertifizierten Akteure informieren. Dank des Logos sind sie auch vor Ort leicht zu erkennen.

Weitere Informationen: https://de.paysdesaintjeandemonts.fr/vendee-und-pays-de-saint-jean-de-monts/guetesiegel/nachhaltiger-tourismus/ 

4) Aufklärungsarbeit auf der Ile d’Oléron durch den Verein „IODDE“

Ein Lineal zum Messen der Muscheln bei der Gezeitenfischerei Pèche à pied

Bei „Pêche à pied“ sind Mindestgrößen beim Einsammeln der Muscheln einzuhalten. © Micky Shoelzke

Was wären die Inseln des Atlantischen Ozeans ohne ihre bezaubernde Natur? Auf der Ile d’Oléron verschreibt sich die Organisation „Ile d’Oléron Développement Durable (IODDE)“ dem nachhaltigen Schutz der natürlichen Umgebung und der Tierwelt dieser Insel in Charente-Maritime. So wurden an vier Stränden „Kapselbehälter“ installiert. Darin können Strandbesucher im Sand gefundene leere Eikapseln von Rochen sammeln. Die Sammelbehälter werden alle zwei Wochen geleert. Die so gesammelten Rocheneierkapseln geben Aufschluss über die lokale Rochenpopulation.

Das Thema „Pêche à pied“ (Gezeitenfischerei) liegt dem Verein ebenfalls am Herzen. Er klärt auf über die Mindestgrößen der zu sammelnden Muscheln und anderen Meeresbewohner. Das führt dazu, dass Urlauber diese beliebte Aktivität verantwortungsvoll ausüben können, ohne die Umwelt negativ zu beeinträchtigen.

Weitere Informationen gibt es auf der Facebookseite https://www.facebook.com/cpiemarennesoleron sowie auf der Website http://www.iodde.org.

 

5) Mit dem Boot zur Banc d’Arguin – und dabei das Paradies bewahren

Die Sandbank Banc d’Arguin ist ein faszinierendes Naturschutzgebiet. Sie liegt am Eingang des Bassin d’Arcachon und lässt sich vom Cap Ferret sowie von der Dune du Pilat aus wunderbar erkennen. Die Banc d’Arguin ist die größte Sandbank entlang der Küste von Gironde:  Bei Ebbe erstreckt sie sich über eine Länge von 4 km und eine Breite von 2 km. Dieser einmalige Ort ist ein Refugium für Meeresvögel. Zum Schutz dieses paradiesischen Eilands gelten aber strenge Vorschriften, sofern man es per Boot besichtigen möchte. Verboten sind unter anderem Hunde, Jagd, Zerstörung und Sammeln von Pflanzen, Camping, Müllablagerung sowie das Anlegen mit Booten von Sonnenuntergang bis Sonnenaufgang.

Weitere Informationen: https://www.arcachon.com/de/tourismus/entdeckungsreise/ausergewohnliche-orte/le-banc-darguin/

6) Big’up Cyclean: Müllsammeln per E-Bike in Mimizan

Umweltschutz kann richtig Spaß machen! Davon ist die Initiative „Big up Cyclean“ in Mimizan (Les Landes) überzeugt. Seit dem Frühjahr 2019 werden hier die Strände, die Wälder und die Umgebung des Sees auf spielerische und sportliche Weise von Müll befreit. Eine großartige und sinnvolle Aktivität auch während eines Urlaubs an der Atlantikküste!

Auf strand- und waldtauglichen E-Bikes fährt man in Begleitung von Big’Upclean Mitgliedern zum Müllsammeln durch die Natur. Dabei erfahren die sportlichen Umweltschützer jede Menge über die Themen Meeresverschmutzung und ökologisches Gleichgewicht. Ein Teil des gesammelten Mülls wird auf herkömmliche Weise wiederverwertet. Der andere Teil wird durch Upcycling in Kunstgegenstände oder kreative Deko-Artikel weiterverarbeitet. 

Weitere Informationen: https://www.bigupcyclean.org/

7) Nachhaltig shoppen bei Hopaal in Biarritz

Shoppen mit gutem Gewissen: Wer in seinem Urlaub an der französischen Atlantikküste gerne shoppen geht, kann gleichzeitig die Umwelt schützen! In der Boutique Hopaal in Biarritz findet man Kleidung aus recycelten Materialien. Diese wird überwiegend in Frankreich und teilweise in Portugal hergestellt wird, jedoch nie weiter als 1.000 Kilometer vom Atelier in Biarritz entfernt.

Weitere Informationen: Hopaal.com – 60 Avenue Edouard VII – Biarritz. https://hopaal.com/

8) Office de Tourisme Médoc Plein Sud: mit kreativen Ideen die Umwelt schützen

Ein Hinweisschild für umweltfreundliches Verhalten im Médoc

Überall im Médoc werden Urlauber für das Thema Umweltschutz sensibilisiert. © OT Médoc plein Sud

Beim Thema Umweltschutz ist das Médoc ein echter Vorreiter. So arbeitet das 2018 gegründete Office de Tourisme Médoc Plein Sud komplett papierlos! Nutzen Sie die Broschüren in digitaler Form und erhalten Sie praktische Infos per E-Mail oder SMS.

Eine papierlose Tourismusbroschüre der anderen Art ist die neue Médoc-Tragetasche! Auf dieser sind alle Informationen abgebildet, die Urlauber im Médoc benötigen: die Karte des Médoc mit dem Bassin d’Arcachon,  die wichtigsten Aktivitäten mit dazugehörigen QR-Codes und natürlich die Kontaktdaten des Tourismusbüros. Die Tragetasche besteht aus 100 % Baumwolle und ist mit dem Oeko-Tex® Label und dem Eve Vegan Label zertifiziert. Bedruckt wird sie bei einem lokalen Anbieter. Die Taschen sind kostenlos erhältlich in den Informationsbüros von Médoc Plein Sud, die von April bis September geöffnet sind.

Weitere Informationen: https://www.medocpleinsud.com/

Titelfoto © Stéphane Michel