Die Autorin Christine Neder vom Blog Lillies Diary begibt sich auf eine faszinierende Entdeckungsreise durch die Region Pays de la Loire an der französischen Atlantikküste. Sie entdeckt die geheimnisvolle Île de Noirmoutier die mittelalterliche Altstadt Pornic, erkundet die Küste bei einem unvergesslichen Kajakabenteuer und bekommt Einblicke in die Salzgewinnung. Ein Urlaub, der nicht vielseitiger hätte sein können und aus dem sie ihre sechs Highlights mit uns teilt.
1. Erholung und Abenteuer im Urlaubsort Saint-Jean-de-Monts
Saint-Jean-de-Monts, das Städtchen zwischen Meer, Strand, Dünen, Wald und Sumpf, ist ein perfektes Ziel für alle, die Erholung suchen, aber auf das Abenteuer nicht verzichten wollen. Meine Reise beginnt am endlosen Sandstrand von Saint-Jean-de-Monts, an dem ich das Gefühl habe, den Küstenabschnitt ganz für mich allein zu haben. Nach einer erfrischenden Abkühlung im Atlantik, genieße ich einen entspannten Spaziergang entlang der Strandpromenade. Wer längere Wanderungen unternehmen möchte, kommt hier ebenfalls auf seine Kosten. Saint-Jean-de-Monts ist von malerischen Küsten-Wanderwegen umgeben, die Ausblicke auf das Meer und die Landschaft bieten. Wer hoch hinaus will, sollte zum „La Roue Panoramique“, einem Riesenrad direkt am Wasser, das einen atemberaubenden Blick über die Küste und das Meer bietet. In 40 Meter Höhe genieße ich die friedliche Aussicht auf den Strand und die glitzernde Wasseroberfläche des Ozeans. Anschließend runde ich meine Entdeckungstour mit einem Besuch auf dem Markt von Saint-Jean-de-Monts ab, auf dem ich regionale Produkte, Kunsthandwerk und Souvenirs entdecke.
Saint-Jean-de-Monts bietet jedoch nicht nur Ruhe und Entspannung, sondern auch Action und Abenteuer im Explora Park, einem Paradies für Abenteuerlustige und Adrenalinjunkies. Hier könnt ihr euch auf Ziplining, Kletterparcours, Laser- und Bogenschießtagen sowie einem Trampolin Netz mit Bällebad für die ganze Familie freuen.
Direkt neben dem Explora Park liegt ein weiteres Paradies. Diesmal für Pferdeliebhaber: die Nelly’s Ranch. Hier könnt ihr unvergessliche Ausritte entlang der Küste der Vendée genießen. Die Ranch bietet eine Vielzahl von Reitmöglichkeiten für alle Erfahrungsstufen, von Anfängern bis hin zu erfahrenen Reitern. Die Guides von Ecuries du Prégraslon stehen euch mit ihrem Fachwissen und ihrer Erfahrung zur Seite, um sicherzustellen, dass euer Ausritt ein unvergessliches Erlebnis wird. Unsere Tour führt uns zunächst durch den Schatten des Waldes, dann über die Dünen zum weiten Sandstrand, an dem wir mit den Pferden im Meer plantschen, ein unvergessliches Gefühl von Freiheit.
Abgerundet wird mein Urlaub in Saint-Jean-de-Monts durch einen Besuch der charmanten Kirche Saint-Jean-Baptiste im Zentrum der Stadt, in der ich die lokale Geschichte und Architektur entdecke und einen Moment der Ruhe finde. Mit seiner malerischen Landschaft, den vielfältigen Freizeitmöglichkeiten und dem entspannten Lebensstil ist Saint-Jean-de-Monts ein bezauberndes Reiseziel für Naturliebhaber und Abenteurer gleichermaßen.
2. Geheimtipp am Atlantik: Die Zauberwelt der Île de Noirmoutier
Ein ganz besonderer Ort, der auf einer Reise an die Atlantikküste Frankreich nicht fehlen darf, ist das Inselparadies Île de Noirmoutier. Dieser versteckte Schatz hat eine ganz besondere Zufahrtsstraße: Bei Ebbe öffnet sich eine gepflasterte Straße über das Watt, die nur zu bestimmten Zeiten passierbar ist. Eine Brücke bietet zwar eine alternative Route, aber wer wählt schon den einfachen Weg, wenn das Abenteuer lockt und man sich einmal so fühlen kann, als würde man mit dem Auto über das Meer schweben.
Die Insel selbst ist eine Oase der Ruhe, mit dichten Wäldern, idyllischen Badebuchten im Osten und endlosen Sandstränden im Westen. Besonders beeindruckend sind die Plage de l’Anse Rouge und die Plage des Dames, wo weiße Umkleidehütten den Strand schmücken. Wassersportaktivitäten wie Wasserski und Stand-Up-Paddeln sorgen für Spaß, während Tauchspots die Unterwasserwelt enthüllen. Inmitten der Insel erstrecken sich kunstvollen Salzgärten, die traditionell für die Salzgewinnung genutzt werden. Mit ihren labyrinthartigen Kanälen und den weißen Salzbecken bieten sie ein malerisches Bild. Hier können Besucher die traditionelle Salzgewinnung erleben und mehr über die jahrhundertealte Technik erfahren.
Außerdem ist ein Höhepunkt der Insel der Hafen von L’Herbaudière, wo gemütliche Cafés und Restaurants zum Verweilen einladen. Spaziert entlang des Hafenkais und genießt die frische Meeresbrise und den Blick auf die Fischerboote, die im Hafen liegen.
Die Île de Noirmoutier ist ein idyllisches Inselparadies, das noch weitgehend von Einheimischen besucht wird, also ein echter Geheimtipp.
3. Pornic: Ein malerisches Hafenstädtchen mit maritimem Charme
Willkommen in Pornic, einer malerischen Hafenstadt in der Region Loire-Atlantique. Ich schlendere als erstes durch die engen Gassen der mittelalterlichen Altstadt. Hier stehen alte Steinhäuser mit ihren schiefen Dächern neben weiß getünchten südfranzösischen Residenzen.
Ein absolutes Highlight meines Besuchs war eine Kajaktour entlang der Küste. Startet am besten vom Hafen aus und lasst euch von eurem erfahrenen Guide auf eine Entdeckungsreise über das glitzernde Wasser mitnehmen. Wir sind auf der Tour unter den alten Mauern des Schlosses entlanggefahren und haben verborgene Buchten erkundet. Immer mit dabei die frische Meeresluft und der Blick auf die wunderschöne Landschaft vom Wasser aus. Mit einer Kajaktour haben Sportbegeisterte, Abenteurer und Naturliebhaber die Gelegenheit, die Küste von Pornic, auch bekannt als Côte de Jade, auf einzigartige Weise zu erkunden und einen unvergesslichen Eindruck zu gewinnen. Die Küstenlage von Pornic verleiht der Stadt eine einzigartige Atmosphäre, geprägt von felsigen Steilküsten und versteckten Buchten. Besonders beeindruckend fand ich die Fischerhäuser auf Stelzen.
Nach meinem Abenteuer auf dem Wasser habe ich mich im Stadtzentrum von Pornic in einem gemütlichen Restaurant gestärkt. Liebhaber von Meeresfrüchten kommen hier auf ihre Kosten und was gibt es Schöneres als nach einem ereignisreichen Tag lokale Spezialitäten zu genießen, während man den Blick auf den malerischen Hafen genießt und dem Treiben der Fischerboote zuschaut.
4. Eintauchen in die Seefahrertradition von Saint-Nazaire
Saint-Nazaire ist ein weiterer Juwel an der französischen Atlantikküste. Eingebettet zwischen dem glitzernden Ozean und den malerischen Küstenlandschaften bietet die Region eine Vielzahl an natürlichen Schätzen. Von wilden Ständen und schroffen Felsen bis hin zu versteckten Höhlen. Entlang des Zöllnerpfads GR34, der durch die Bucht von Saint-Marc führt, könnt ihr die Region erkunden und dabei die unberührte Natur in ihrer reinsten Form erleben.
Die Hafenstadt empfängt Besucher nicht nur mit einer wunderschönen Landschaft, sondern auch mit einer faszinierenden Geschichte. Die Stadt ist geprägt von ihrer Vergangenheit und ihrer bedeutenden Rolle in der Schiffbauindustrie. Im 19. Jahrhundert hat die Schiffsbauindustrie hier einen gigantischen Schub erlebt und bis heute werden in dem viertgrößten Hafen Frankreichs große Seefahrtsschiffe aller Art gewartet und gebaut. Der 301m lange U-Boot Bunker, der seit den 40er Jahren inmitten der Stadt ruht, erinnert heute als Schifffahrtsmuseum den Anfängen des maritimen Booms seiner Stadt.
In Saint-Nazaire könnt ihr auch das erste Unterseeboot der französischen Marine bestaunen. Das U-Boot Espadon, das einst als mächtiges Kriegswerkzeug diente, liegt nun als stilles Zeugnis vergangener Tage in der Stadt vor Anker und bietet den Besuchern die Möglichkeit, in die Welt der Unterwasserforschung und -technologie einzutauchen. Während man durch die engen Korridore wandert und die verschiedenen Bereiche des U-Boots erkundet, kann man sich lebhaft vorstellen, wie es gewesen sein muss, unter Wasser zu leben und zu arbeiten. Von den Schlafkojen bis zu den Kontrollräumen bietet das U-Boot Espadon einen faszinierenden Einblick in das Leben an Bord eines U-Boots.
Nicht weit entfernt, wartet ein weiteres maritimes Highlight – die Escal’Atlantique, ein beeindruckender Nachbau eines Kreuzfahrtschiffes, der die Besucher auf eine Zeitreise ins Jahr 1935 mitnimmt. In interaktiven Räumen erlebt man die Atmosphäre und den Alltag an Bord hautnah, von den luxuriösen Kabinen bis zum Deck. Ein besonderes Highlight ist der Abgang mit einem echten Rettungsboot ins Wasser.
Nachdem ich so viel über die Schifffahrt über und unter Wasser gelernt habe, geht es weiter in das Museum EOL. Es widmet sich der Offshore-Windenergie und bietet eine fesselnde Annäherung an dieses wichtige Thema. Interaktive Installationen veranschaulichen die Funktionsweise von Windparks und nehmen die Besucher mit auf eine virtuelle Reise über den Ozean.
Saint-Nazaire bietet somit nicht nur maritime Geschichte und Technik, sondern auch eine beeindruckende Landschaft, die zum Erkunden und Entdecken einlädt.
Der berühmte Strand „La Plage de Monsieur Hulot“ diente als Kulisse für den Filmklassiker „Die Ferien des Monsieur Hulot“ und ist besonders schön zum Sonnenuntergang. Hier könnt ihr versteckte Höhlen erkunden und die wilden Wellen des Atlantiks bestaunen.
5. Geheimnisse der Salzgärten: Eine Tour durch Guérande
Wer mehr über das „weiße Gold“ erfahren möchte, der ist in Guérande genau richtig.
Die Stadt ist für ihr reiches kulturelles Erbe und ihre einzigartige Salzproduktion bekannt. Guérande liegt inmitten der Salzgärten, die sich über eine Fläche von rund 1.500 Hektar Land erstrecken. Ein Besuch der Salinen ist ein unverzichtbares Erlebnis bei einer Reise durch die Region Loire-Atlantique. Hier kann ich nicht nur die Schönheit der Natur, sondern auch die traditionsreiche Kultur und das Handwerk der Salzbauern kennenlernen.
Auf meiner Tour durch die Salzgärten werde ich von Nicolas Arnould begleitet, ein erfahrener Salzbauer, der sein Handwerk mit Leidenschaft und Hingabe ausübt.
Während meiner zweistündigen Tour werde ich durch alle Etappen der Salzgewinnung geführt, von der Sole bis zum fertigen Kristall. Ich erfahre alles über die Funktionsweise der Salinen, die ungewöhnlichen Werkzeuge und die präzise Handarbeit der Salzbauern, die dieses kostbare Produkt herstellen. Ein besonderes Highlight ist die Gewinnung von „Fleur de Sel“, dem reinsten und edelsten Meersalz mit zahlreichen Mineralien.
Wer danach Lust auf Adrenalien hat, kann mit dem Strandbuggy über die breiten Sandstände düsen. Wer lieber Entspannung sucht, dem empfehle ich den die Traumstränden von Noirmoutier. Die Küste hält für jeden Geschmack etwas bereit, und Guérande ist der perfekte Ausgangspunkt für meine Entdeckungsreise entlang des wilden und wunderschönen Atlantiks.
6. Saint-Gilles-Croix-de-Vie: Die Sardinenstadt an der Atlantikküste
Die Hafenstadt Saint-Gilles-Croix-de-Vie ist auch bekannt als die „Hauptstadt der Sardine“. Die Fischerei nach Sardinen ist seit Jahrhunderten ein wichtiger Bestandteil der lokalen Wirtschaft und Kultur in dieser Region. Die Fischer von Saint-Gilles-Croix-de-Vie haben sich darauf spezialisiert, Sardinen von höchster Qualität zu fangen und zu verarbeiten, wodurch die Stadt einen ausgezeichneten Ruf für ihre Sardinenprodukte erlangt hat. Dadurch ist das Stadtbild geprägt von einem lebhaften Fischerhafen, wo alte Fischkutter Seite an Seite liegen. Frühmorgens versammeln sich hier Einheimische und neugierige Möwen am Kai, um den frischen Fang direkt vom Boot zu erwerben.
Ich starte meinen Tag mit dem Besuch vom Markt am Place du Vieux Port. Der Duft von mediterranen Kräutern liegt in der Luft. Rund um die Kirche stehen Ständen mit Sardinen, Käse und Salz. Daneben laden gemütliche Cafés und Restaurants zu einer Pause ein. Die engen, verwinkelten Gassen, die den Marktplatz umgeben, verleihen dem Zentrum von Saint-Gilles-Croix-de-Vie einen besonderen Charme. Die weißen Fassaden der Häuser, kombiniert mit farbenfrohen Türen und Fensterläden, bilden mit den üppigen Blumenarrangements entlang der Straßen ein malerisches Bild.
Wer Lust auf Bewegung verspürt, kann bei Roulavelo in der Nähe des Fischerhafens ein Fahrrad (oder ein E-Bike) mieten und sich auf die Vélodyssée begeben. Dieser idyllische Radweg erstreckt sich entlang der gesamten Atlantikküste Frankreichs und umfasst insgesamt stolze 1.200 Kilometer. Als Teil der EuroVelo 1, die sich von Norwegen bis Portugal erstreckt, zählt die Vélodyssée zu einem der malerischsten und längsten Radfernwege Europas. Im nördlichen Teil von Saint-Gilles-Croix-de-Vie können Besucher die Küste mit ihren schroffen Felsen bewundern, einen Stopp am Leuchtturm „Feu de Grosse Terre“ einlegen und eine der kleinen Buchten zum Entspannen und Sonnenbaden genießen.
Die Region Pays de la Loire bietet eine faszinierende Mischung aus Entspannung und Abenteuer. Ob du dich am Traumstrand von Noirmoutier entspannst, mit einem Kajak die Küstenlandschaft entdeckst oder in das Leben in einem U-Boot abtauchst. Hier ist für jeden etwas dabei und die Vielfalt und Schönheit dieser Küste laden zum Verweilen ein und versprechen unvergessliche Erlebnisse. Tauche ein in die abwechslungsreiche Welt des wilden und wunderschönen Atlantiks.
Photos : Lilies-dairy.com