Kulinarische Spezialitäten von der französischen
Atlantikküste
Im Frankreichurlaub darf geschlemmt werden! Entdecken Sie während Ihrer Ferien an der französischen Atlantikküste köstliche Spezialitäten und feine Delikatessen – ob fangfrischer Fisch und Meeresfrüchte, Obst und Gemüse aus der Region, Fleisch- und Käsespezialitäten, Gewürze oder natürlich die köstlichen Weine und Spirituosen.
Einige der kulinarischen Spezialitäten lassen sich problemlos mit nach Hause nehmen. Für Atlantikküsten-Feeling auch nach dem Urlaub!
Bildquelle: Destination Côte Atlantique © F. Makhlouf
Feinschmecker sind an der französischen Atlantikküste bestens aufgehoben. Wo sonst finden Sie eine solch große Auswahl frischer, köstlicher Produkte?
Genießen Sie Delikatessen aus dem Meer, wie die Austern, Miesmuscheln oder Sardinen. Oder lernen Sie die typischen, regionalen Produkte vom Land entlang der Atlantikküste kennen, wie das feine Fleur de Sel aus Guérande, der Schinken aus Bayonne, die Kartoffeln aus Noirmoutier oder die Weine aus den Weinbergen in direkter Küstennähe.
Probieren Sie die frischen Produkte auf den bunten Wochenmärkten oder direkt beim Erzeuger – beim Winzer oder in einer Austernfischerhütte – und natürlich in den vielen familienfreundlichen Restaurants.
Diese kulinarischen Spezialitäten sollten Sie an der französischen Atlantikküste unbedingt entdecken:
Fisch und Meeresfrüchte
Fleischspezialitäten
Käse
Obst & Gemüse
Gewürze
Patisserie & Süßigkeiten
Weine
Spirituosen
Fisch und Meeresfrüchte frisch aus dem Atlantik
Solche Meeresfrüchteteller erwarten Sie in vielen Restaurants an der französischen Atlantikküste.
© S. Laval
Die bunten Austernhütten und viele malerische Fischerdörfer zeugen von der Bedeutung der Austernzucht und Fischerei an der Atlantikküste. Überall entlang der Küste genießen Sie die kulinarischen Spezialitäten frisch aus dem Meer: Sardinen aus Saint-Gilles-Croix-de-Vie, Garnelen, edle Austern aus Marennes-Oléron und dem Bassin d’Arcachon oder delikate Miesmuscheln, wie die Moules de Bouchot.
Kaufen Sie diese Delikatessen fangfrisch direkt vom Fischereihafen oder auf dem Wochenmarkt. Die verschiedensten Fischvariationen und Meeresfrüchteteller finden Sie auch auf den Speisekarten in den zahlreichen Restaurants in den Urlaubsorten.
Sardinen aus Saint-Gilles-Croix-de-Vie
In Saint-Gilles-Croix-de-Vie sind Sardinen allgegenwärtig – denn hier befindet sich der größte französische Sardinenhafen an der Atlantikküste. Die blauen Fische sind der ganze Stolz dieses charmanten Städtchens im Herzen des Departements Vendée. Noch heute leben etwa 250 Familien vom Sardinenfang. Jedes Jahr von April bis September fischen sie hier etwa 1.250 Tonnen Sardinen. Gehen Sie in der Conserverie Artisanale in Saint-Gilles-Croix-de-Vie auf Entdeckungstour. Das Museum der Fischkonservenfabrik “La Perle des Dieux” ist ebenfalls einen Besuch wert.
Die Sardine ist so etwas wie das Wahrzeichen von Saint-Gilles-Croix-de-Vie. Die Fische, die von dort stammen, tragen das Gütesiegel „Label Rouge”. Doch auch Garnelen kann man hier sehr gut essen. Dazu schmeckt beispielsweise ein Wein aus dem AOC-Weinbaugebiet Fiefs Vendéens Brem.
Wer mehr über die Sardinen aus Saint-Gilles-Croix-de-Vie erfahren möchte, besucht am besten das neue Museum Escale Pêche. Es liegt gleich am Fischereihafen von Saint-Gilles-Croix-de-Vie. Es bringt Ihnen auf unterhaltsame und informative Weise das Wissen rund ums Thema Fischerei näher!
Weitere Informationen: https://de.payssaintgilles-tourisme.fr/kulturerbe/escale-peche/
Tipp: Das Gütesiegel „Cuisine Montoise“
Urlauber im Pays de Saint-Jean-de-Monts, die gerne regionale und authentische Gerichte genießen, können sich am Label „Cuisine Montoise“ orientieren. Das Gütesiegel zeichnet Restaurants in der Vendée aus, die typische lokale Gerichte anbieten.
Weitere Informationen: https://de.paysdesaintjeandemonts.fr/vendee-und-pays-de-saint-jean-de-monts/guetesiegel/cuisine-montoise/
Sardinen aus Saint-Gilles-Croix-de-Vie
© Farid Makhlouf
Austern sind ein echter Genuss. © Farid Makhlouf
Austern aus Marennes-Oléron oder Arcachon
Austern lassen sich überall an der französischen Atlantikküste genießen – ob roh geschlürft oder als köstliches Gratin – für viele Feinschmecker gehören les huîtres einfach zum Urlaub dazu.
Im Gebiet Marennes-Oléron werden die Austern auf einer Fläche von rund 3.000 Hektar gezüchtet und über die Landesgrenzen hinweg exportiert. Die Marennes-Oléron-Austern zeichnen sich durch ihre Zucht und ihre Veredelung aus, die im Austernbecken erfolgt – ein weltweit einzigartiges Verfahren. Die Austernbecken dienten ursprünglich der Salzgewinnung. Ihr lehmhaltiger Boden und ihr Füllstand, der sich an die Gezeiten anpasst, veredeln den einzigartigen Geschmack der Austern. Im Herzen des Bassin Marennes-Oléron, an der Fahrrinne Chenal de la Cayenne in Marennes, liegt das Austernmuseum Cité de l’Huître. Der Besuch dieses wunderschön angelegten Museums ist unterhaltsam und lehrreich. Viele interaktive Stationen bieten Spaß und Entdeckungen auch für kleine Austernfans. Hier kommen Sie der Geschichte der Auster auf die Spur!
Auch am Bassin d’Arcachon, rund ums Cap Ferret, haben die Austernzüchter ihre Handwerkskunst in den letzten Jahrhunderten perfektioniert. Nach einem Besuch im Haus der Auster (Maison de l’huître) im Hafen von Larros in Gujan-Mestras, ist eine Verkostung in den verschiedenen Häfen der Bucht von Arcachon ein Muss! Mit einem Glas Weißwein aus der Region Entre-deux-Mers entfaltet die „Perle aus dem Bassin“ ihre Meeres-Aromen besonders gut!
Weitere Informationen:
www.atlantic-cognac.com/charentais-specialities
Garnelen
Köstliche Garnelen können Sie überall an der Atlantikküste genießen. Aber Garnele ist nicht gleich Garnele! Sie kennen bestimmt die crevettes roses oder auch die kleinen crevettes grises, unsere Nordseekrabben.
In Saint-Gilles-Croix-de-Vie in der Vendée gibt es Frisches aus dem Meer zu jeder Jahreszeit: Von April bis September ist die Fischsaison für die Sardinen aus Saint-Gilles-Croix-de-Vie. Von Oktober bis Februar werden sie von den Garnelen abgelöst, bevor im Januar die Saison der Glasaal-Fischerei beginnt … Aber bleiben wir bei der Garnele: Sie ist unter dem Namen „La Rose de Saint-Gilles“ bekannt, zu 100 % lokal und wildlebend!
Das Mündungsgebiet der Gironde, im Médoc, ist berühmt für die crevette blanche! Ihr Fang ist strikt reglementiert. Dies ist der einzige Ort, an dem man sie das ganze Jahr über in großer Menge vorfindet. Die Garnelenfangsaison beginnt im Juni und endet im November. Im Wasser ist die crevette blanche transparent, erst beim Kochen verfärbt sie sich weiß, daher der Name. Ihren besonderen Geschmack erhält sie übrigens durch das Verfeinern mit Sternanis!
Überhaupt ist das Médoc ein Paradies für Feinschmecker. In Saint-Vivien-de-Médoc, einem typischen Dorf am Ufer der Gironde-Mündung, genießen Sie Garnelen an Sommerabenden in den „Guinguettes“, das sind lauschige Strandtavernen. Ein Genuss in einem Ambiente, das Ihnen unvergessliche Urlaubserinnerungen schenkt.
Weitere Informationen: https://www.medoc-atlantique.de/
Einfach zum Anbeißen sind die Garnelen „crevettes roses“. © M. Rau
Moules frites © Laurie Alvarez CMT
Miesmuscheln – „Moules de Bouchot“
Ein großer schwarzer Emaille-Topf, darin dampfende Miesmuscheln. Aromen von Weißwein, Zwiebeln und Kräutern wandern in Ihre Nase. Und daneben ein Berg köstlicher, oftmals hausgemachter Pommes frites. Mit „Moules frites“ stellt sich sofort Urlaubsfeeling ein. Auch für die Kleinsten ist es ein Spaß, die Muschelschalen als praktisches Werkzeug zu benutzen, um das köstliche Muschelfleisch auszulösen. Moules frites gibt es überall ganz klassisch „à la marinière“, also im Weißweinsud, aber auch à la crème oder je nachdem, wo Sie an der Atlantikküste Urlaub machen, auch mit lokalen Zutaten verfeinert. Ein Klassiker und immer die richtige Wahl.
Die Miesmuscheln Moules de Bouchot mit AOP-Siegel tragen aufgrund ihrer traditionellen Herstellungsweise als einziges französisches Produkt das europäische Label Spécialité Traditionnelle Garantie. Die Bouchot-Muschel wird an Seilen gezüchtet, die auf Holzpfähle (Bouchots) gewickelt sind. Die Gezeiten bedecken die Muscheln regelmäßig mit Wasser und geben sie wieder frei. Diese Zuchttechnik bewahrt die Muscheln vor dem Kontakt mit dem sandigen Boden und verleiht ihnen einen feinjodigen Geschmack, der sehr geschätzt wird. In Charente-Maritime können Sie diese besondere Art der Muschelzucht in der Bucht von Aiguillon kennenlernen.
Éclade de moules: eine einzigartige Spezialität von der Île d’Oléron
Ein ganz typisches und orginelles Muschelgericht, das ursprünglich aus dem Gebiet der Ile d’Oléron und Royan stammt, ist die éclade oder églade. Allein die Art der Zubereitung macht dieses Gericht so einzigartig: Diese erfordert ein wenig Geduld und ästhetisches Gespür!
Damit die Eclade nicht nur lecker, sondern auch schön anzusehen ist, müssen die Muscheln schneckenhausförmig nach oben zeigend, dicht nebeneinander auf ein Holzbrett gelegt werden. Dann werden sie mit einer dicken Schicht aus Piniennadeln bedeckt. Diese werden angezündet – weshalb die Eclade nur draußen, an einem sicheren Ort zubereitet wird. Wenn die Nadeln komplett verbrannt sind wird mit Hilfe eines stabilen Kartons die Asche weggewedelt und die gegarten Muscheln werden so freigelegt. Jetzt dürfen sie gegessen werden: ganz einfach mit den Fingern (die danach natürlich schwarz sind), dazu frisches Baguette, gesalzene Butter und ein Glas Weißwein aus der Charente. Viele kleine Restaurants bieten Ihnen diese Eclades de moules an. Außerdem ist dieses kulinarische Vergnügen fester Bestandteil vieler traditioneller Dorffeste in der Region. Ganz sicher ein Highlight Ihres nächsten Urlaubs an der französischen Atlantikküste!
Weitere Informationen: https://www.oleroninsel.de/decouvrir/l-ile-d-oleron-et-le-bassin-de-marennes
Ein wahres Kunstwerk und dazu noch ein Gaumenschmaus: die „éclade de moules“. © Farid Makhlouf
Fleisch genießen an der Atlantikküste: natürlich nachhaltig
Bayonner Schinken © JM Decompte – CG64
Wer auf qualitativ hochwertige Fleischerzeugnisse Wert legt, kann sich auch in Frankreich an Qualitätssiegeln, wie IGP oder Label Rouge orientieren. Wir stellen Ihnen hier einige Fleischspezialitäten vor, die in der nahen Umgebung der Atlantikküste hergestellt werden: von Boeuf Chalosse über Geflügel aus den Landes bis hin zum baskischen Schinken. Bon appétit!
Bœuf de Chalosse
Auf den weitflächigen Weiden in Les Landes – im Gebiet La Chalosse – führen die Chalosse-Rinder ein beschauliches Leben. Das Fleisch der Rinder ist mit dem Gütesiegel Label Rouge ausgezeichnet. Damit wissen Sie, dass dieses zarte und schmackhafte Fleisch eine überragende Qualität hat. Seit 1996 ist das Chalosse-Rind darüber hinaus mit dem Herkunftssiegel IGP (geschützte geografische Angabe) zertifiziert. Dieses informiert Sie über die Verbundenheit mit dem Zucht- und Produktionsgebiet, der Chalosse.
Damit es die Appellation „Bœuf de Chalosse“ tragen darf, profitieren die Rinder von einer langen Aufzuchtperiode, die mehr als 3 Jahre beträgt. Während dieser Zeit erhält das Tier aus edlen Fleischrassen (Blonde d’Aquitaine, Limousine, Bazadaise) zu 100 Prozent natürliches Futter aus gemahlenem Mais. Das Ergebnis überzeugt: Feinschmecker schätzen das rote und schmackhafte Fleisch.
Weitere Informationen: https://www.landes-ferien.com/das-departement-landes-entdecken/highlights/gastronomie-essen-ist-ein-fest/
Boeuf Chimichurri © QL
Entenbrust aus den Landes und dazu ein frischer Ananassalat. Köstlich! © QL
Entenfleisch aus den Landes und anderes Geflügel
Ob Entenbrust (magret de canard), Entenconfit (confit de canard) oder Enten-Rillettes (rillettes de canard) – Gourmets werden an der Atlantikküste, im Gebiet der Landes, richtig verwöhnt. Kaum eine Speisekarte in den Restaurants ohne Entenfleisch in allen Variationen! Wer sehen möchte, wie das Geflügel in der Region aufwächst, ist auf den Höfen der Enten- und Gänsezüchter herzlich willkommen.
Einige Betriebe aus den Landes tragen sogar zwei Gütezeichen gleichzeitig: das Label Rouge und das IGP-Siegel. Für noch mehr Verbrauchersicherheit! Diese Entenfleisch-Spezialitäten erkennen Sie an dem Namen „Canard Fermier des Landes“.
Weitere Informationen: https://www.landes-ferien.com/meinen-aufenthalt-vorbereiten/trouver-un-restaurant/top-restaurants/
Jambon de Bayonne g.g.A.
Was wäre Bayonne ohne seinen berühmten Schinken? Der Bayonner Schinken ist das Ergebnis einer traditionellen Herstellung, die sich über viele Jahrhunderte bewährt hat. Im baskischen Aldudes-Tal leben die baskischen Schweine mit den langen schwarzen Hängeohren und prägen dort das Landschaftsbild. Der frische ganze Schinken wird mit Salz aus Salies de Béarn eingerieben und dann mit viel Liebe und Geduld getrocknet und gereift. Die gemeinsame Qualitätspolitik der Schweinezüchter und Schinkenerzeuger im Rahmen der Arbeitsgemeinschaft Bayonne-Schinken wurde 1998 mit dem Gütezeichen „Geschützte geografische Angabe“ (g.g.A., französisch: IGP = indication géographique protégée) belohnt.
Übrigens: Die berühmte Schinkenmesse, die Foire au Jambon de Bayonne findet seit 1462 jedes Jahr in Bayonne statt. Dabei wird der beste Bayonner Schinken gekürt. Es ist die Gelegenheit, die lokalen Erzeuger zu treffen. Auf den Straßen herrscht ausgelassene Feierlaune – dafür sind die Basken ohnehin bekannt.
Weitere Informationen:
http://www.jambon-de-bayonne.com/de/
Roher, luftgetrockneter Schinken ist eine berühmte Spezialität aus dem französischen Baskenland.
© Pau Pyrénées Tourisme – Guilhamass.
Käse
Schafskäse aus dem Baskenland mit Piment d’Espelette © CDT64
Frankreich ist bekanntlich ein Eldorado für Käseliebhaber. Auch während Ihres Urlaubs an der französischen Atlantikküste schwelgen Sie auf den Wochenmärkten im reichhaltigen Käse-Angebot aus allen Regionen Frankreichs. Ein Genuss für Augen und Nase! Wer regionale Käsespezialitäten probieren möchte, findet beispielsweise im Pays basque eine große Auswahl aromatischer Schafskäse in verschiedenen Variationen.
Baskischer Schafskäse Ardi gasna
Haben Sie schon einmal Schafskäse mit Kirschen probiert? Das sollten Sie unbedingt! Am besten während Ihres Urlaubs im Pays Basque. Denn hier kommt der baskische Schafskäse Ardi gasna direkt vom Hersteller auf den Tisch. Dazu Brot, Rotwein aus Irouléguy und ein wenig Schwarzkirschmarmelade aus Itxassou. So lässt es sich leben!
Reine Schafskäse aus den Pyrenäen (Fromages Pur Brebis Pyrénées) werden aus aromatischer Schafsmilch hergestellt. Sie stammt hauptsächlich von drei Rassen der Region: Basco Béarnaise, Manech Tête Noire und Manech Tête Rousse.
Die kontrollierten Herkunftsbezeichnungen (g.U, geschützte Ursprungsbezeichnung, Französisch AOP) heißen Ossau-Iraty, Roncal und Idiazabal. Die Zubereitung dieses Käses beginnt im zeitigen Frühjahr, im Sommer wird er dann gereift. Schafskäse ist eine echte Rarität, denn ein Mutterschaf kann für gewöhnlich nur einen Liter pro Tag geben. Für ein Kilogramm Käse benötigt man etwa 5 Liter! So bräuchte man 22 Mutterschafe, um die entsprechende Milchmenge einer Kuh zu erhalten!
Radfahren und Käse:
Schafskäse ist typisch für das französische Baskenland und die alte Provinz Béarn. Ein Produkt, das von der Tradition und dem lokalen Savoir-faire geprägt ist. Erleben Sie die Käsespezialitäten der Region bei einer genussvollen Fahrradtour: Entlang der Route des Cols des Pyrénées, zwischen Hendaye und Larrau, dann von Larrau nach Aubisque, finden Sie zahlreiche Käse-Produzenten, die Käse mit der geschützten Ursprungsbezeichnung Ossau-Iraty herstellen.
Weitere Informationen: www.biarritz-pays-basque.com/de/typisch-baskisch/lokale-gastronomie/
Würzig-aromatisch: Schafskäse aus dem französischen Baskenland, verfeinert mit Piment d’Espelette.
© Lesley Williamson
Obst & Gemüse frisch aus der Region
Das Bummeln über die Wochenmärkte gehört zum Frankreichurlaub einfach dazu.
© Farid Makhlouf
Meeresfrüchte © S. Laval
Bunt, knackig, gesund – und aus der Region! Ob Spargel, Melonen oder auch Kiwis, in der Umgebung der französischen Atlantikküste wachsen die köstlichsten Früchte und Gemüsesorten. Bummeln Sie während Ihres Urlaubs über die Wochenmärkte und füllen Sie Ihren Einkaufskorb mit frischem Obst und Gemüse, das lokal angebaut wird.
Kartoffeln von der Île de Noirmoutier
Die Insel Noirmoutier ist nicht nur ein traumhaftes Reiseziel. Sie verfügt über ein besonderes Mikroklima und ein einzigartiges Terroir. Ihre vom Ozean umgebenen Böden im Norden der Insel sind prädestiniert für den Anbau ihrer berühmten Kartoffeln. Die leichte und sandige Erde wird von den Landwirten im Herbst mit Seetang gedüngt. Daher erhalten die Kartoffeln von der Ile de Noirmoutier ihren besondes aromatischen, leicht salzigen Geschmack. Übrigens sind die Kartoffeln die frühesten der französischen Frühkartoffeln und ihre Saison ist kurz: Sie sind bereits ab April erhältlich, können aber nach dem 15. August nicht mehr verkauft werden. Die Ankunft der Frühkartoffel von Noirmoutier ist ein Moment, der von allen Feinschmeckern sehnlichst erwartet wird!
Die Frühkartoffel wird am Tag nach der Ernte verkauft und lässt sich nur wenige Tage an einem kühlen, trockenen und lichtgeschützten Ort lagern. Am besten genießen Sie sie innerhalb einer Woche. Einfach in Butter anbraten und mit Fleur de Sel bestreuen. Köstlich!
Diese Kartoffelsorten werden auf Noirmoutier angebaut:
La Sirtema: 15. März bis 30. April
La Bonnotte de Noirmoutier: 8. Mai bis 18. Mai
La Lady Christ’l: 1. Mai bis 31. Juli
La Iodéa: 15. Mai bis 10. Juni
Annalisa: 20. Juni bis 20. Juli
Laurette: 15. Juni bis 31. Juli
Die Kartoffeln von der Île de Noirmoutier haben einen einzigartigen, leicht salzigen Geschmack.
© M. Bruley
Melonen wachsen auch an der französischen Atlantikküste: die Charentais-Melonen.
© Perrine Belin CMT
Charentais-Melonen
Melonen sind die Früchte des Sommers! Es gibt sie in vielen köstlichen Sorten. Eine davon wird tatsächlich an der französischen Atlanikküste angebaut, genauer gesagt in Charente-Maritime. Die Charentais-Melone ist die perfekte Wahl für Sommergerichte und Aperitifs. Sie sollten sie unbedingt in Kombination mit einem weißen Pineau des Charentes probieren. Délicieux!
Unter ihrer hübschen, gerillten gelb-grünen Schale verbirgt sich saftiges orangefarbenes Fruchtfleisch. Diese Melone gehört zur Familie der Cantaloupe. Ab dem 15. Jahrhundert wurde sie nach Frankreich importiert und zuerst in der Gegend von Charente angebaut. Im Juli und August werden die Melonen in den frühen Morgenstunden von Hand geerntet.
Spargel Sables des Landes
Eine besondere Spezialität aus den Landes ist der weiße oder violette Spargel: der Asperge des Sables des Landes trägt sogar das g.g.A.-Siegel (geschützte geographische Angabe, auf Französisch IGP). Das heißt, dass dieser Spargel nur im Departement Les Landes angebaut werden darf.
Wodurch zeichnet sich der Spargel Sables des Landes aus? Zum einen ist er früh reif und saftig, zum anderen – was viele Spargelliebhaber begeistern wird – hat er keinen Bittergeschmack! Das ist auf den geringen Tongehalt in den Böden der Landes zurückzuführen. Ohnehin eignen sich die leichten und filtrierenden Böden dieser Gegend perfekt für den Spargelanbau.
Zum Erfolg des Spargels des Sables des Landes trägt vor allem das Savoir-faire seiner Produzenten bei. Zu Beginn jeder Saison passen sie den Beginn der Produktion an die klimatischen Bedingungen an. So stellen sie sicher, dass ihr Spargel zum idealen Zeitpunkt geerntet wird. Seine Erntezeit liegt zwischen März und Mai. Dann finden Sie ihn auf den Wochenmärkten – bereit zum Genießen!
Weitere Informationen: https://www.landes-ferien.com/das-departement-landes-entdecken/highlights/gastronomie-essen-ist-ein-fest/
Spargel aus den Landes und Granatapfel. Eine spannende und köstliche Kombination!
© QL
Edle Gewürze für Gourmets
Sie prägen das Stadtbild im Baskenland: die roten Gorria-Schoten, die zum Trocknen aufgehängt werden © CDT64
Gourmets finden an der französischen Atlantikküste edle Zutaten zum Verfeinern köstlicher Gerichte. Dazu zählen beispielsweise Fleur de Sel und Piment d’Espelette. Wir stellen Ihnen diese beiden Feinkostprodukte näher vor. Das Faszinierende – neben den Gewürzen an sich – ist die Tatsache, wie der Anbau dieser Produkte das Landschaftsbild prägt. Die kunstvoll angelegten Salzgärten sind von den Küstengebieten nicht wegzudenken.
Im Baskenland dominieren die Farben Rot und Weiß. Die roten Chili-Schoten, die zum Trocknen an den Hauswänden hängen, passen da hervorragend ins Farbkonzept. Ein toller Hingucker und ein wunderbares Fotomotiv!
Beide Gewürze lassen sich übrigens auch kombinieren: Probieren Sie einmal Fleur de Sel mit Piment d’Espelette. Ein leckeres Mitbringsel aus Ihrem nächsten Urlaub an der französischen Atlantikküste!
Fleur de Sel
Fleur de Sel wird auch das weiße Gold des Atlantiks genannt. Hier, an der französischen Atlantikküste, sind die Salzgärten aus dem Landschaftsbild nicht wegzudenken. Diese faszinierenden Landschaften sind ein Bindeglied zwischen Festland und Ozean. Ob in Loire-Atlantik, rund um Guérande, mit dem faszinierenden Museum Terre de Sel, auf der Ile de Ré, der Ile d’Oléron, der Ile de Noirmoutier oder am Bassin d’Arcachon – die Gewinnung von Fleur de Sel hat hier eine tausendjährige Tradition. Das Fleur de sel de Guérande trägt übrigens seit 2012 das IGP-Siegel (auf Deutsch: g.g.A., geschützte geographische Angabe).
So wird Fleur de Sel gewonnen:
Bei Flut wird das Meerwasser durch den Etier genannten Hauptkanal geleitet. Dann zirkuliert es durch ein System von immer kleineren Kanälen und flacher werdenden Becken bis hin zu den „œillets“, den nur wenige Zentimeter tiefen Erntebecken. In diesem Labyrinth von Becken verdunstet das Wasser schließlich unter der Wirkung von Sonne und Wind und lässt Salzkristalle auf dem undurchlässigen Lehmboden erscheinen.
Die Ernte von Fleur de Sel ist eine heikle Angelegenheit und findet von Anfang Juni bis Ende August statt. Denn im Sommer, zum Ende des Tages, wenn die Luft trockener wird, kristallisiert es an der Wasseroberfläche. Der Salzarbeiter (auf Französisch heißt er in Guérande paludier, auf den Inseln Ile de Ré und Noirmoutier wird er saunier genannt) benutzt dann ein spezielles Werkzeug, „la lousse à fleur“, um diese Kristallblüten zu schöpfen.
Tipp: Ein Säckchen mit dem edlen Salz sowie die feinen Tonschalen und kleinen Holzlöffel sind ein wunderschönes Mitbringel für die Zuhausegeblieben oder für einen selbst – um auch nach dem Urlaub den salzigen Geschmack des Atlantiks am Gaumen zu genießen.
Fleur de Sel de Guérande ist ein hübsches Mitbringsel für daheimgebliebene Feinschmecker.
© G. Chevalier
Mit Piment d’Espelette lassen sich viele Gerichte raffiniert aufpeppen.
© CDT64
Piment d’Espelette
Ezpeletako biperra: Hinter diesem baskischen Wort verbirgt sich eines der wichtigsten Symbole des Baskenlandes – Piment d‘Espelette.
Das rote, mild-pikante Gewürz wird aus den Früchten der Chili-Sorte Gorria gewonnen. In den Dörfern des Baskenlandes sind diese Schoten allgegenwärtig. Zum Trocknen an Seilen aufgehängt schmücken sie die Fassaden der typisch baskischen Häuser.
Die Chilischote wird in einem von Hügeln und Bergrücken geschützten Gebiet in der Nähe des Ozeans angebaut. In diesem Gebiet profitiert sie von einem Mikroklima mit milden Temperaturen im Sommer, reichhaltigen Niederschlägen und einer günstigen Brise.
Gut zu wissen: Piment d’Espelette ist das einzige französische Gewürz, das das Gütesiegel Appellation d’Origine Protégée (AOP) trägt (auf Deutsch g.U., geschützte Ursprungsbezeichnung). Das bedeutet, dass Piment d’Espelette ausschließlich hier, in zehn definierten Gemeinden angebaut und verarbeitet werden darf. Diese Gemeinden liegen im westlichen Teil des Baskenlandes, im Departement Pyrénées Atlantiques. Sie heißen Souraïde, Larressore, Ainhoa, Ustaritz, Itxassou, Halsou, Jatxou, Cambo-les-Bains, Espelette und Saint-Pée sur Nivelle.
Die Piment d’Espelette Produzenten sind äußerst kreativ und bieten Ihnen diese Spezialiät in den verschiedensten Formen an. Ob als Pulver, als Gelee oder getrocknet in feinen Streifen. Piment d’Espelette verleiht den vielfältigsten Speisen einen würzig-aromatischen Geschmack, ohne dabei scharf zu sein. Kleiner Tipp: Ab 60 °C verliert der Pfeffer seinen Geschmack. Nutzen Sie Piment d’Espelette deshalb nur zum Nachwürzen!
Hier tauchen Sie ein in die Welt des Piment d’Espelette:
- Mon Pimentier, Claire Sabarots – mit einem Raum von absoluter Dunkelheit für Blindverkostungen
www.mon-pimentier.com - L’Atelier du Piment, Louis Pradille – von der Frucht auf dem Feld bis zum Piment-Pulver.
www.atelier-du-piment-espelette.fr – Video: https://youtu.be/olHVD7qHZ2k
Patisserie & Süßigkeiten
Karamellbonbons mit Fleur de Sel sind eine Spezialität im Norden der französischen Atlantikküste.
© Stéphanie Nadouce /CMT
Von Nantes im Norden bis nach Saint-Jean-de-Luz im Süden der französischen Atlantikküste: In allen Urlaubsorten und Städten entlang der Küste lassen regionale Süßwaren-Spezialitäten die Herzen von Naschkatzen höherschlagen. Ob bunte Bonbons, edle Schokolade, zarte Macarons oder einzigartigen Kuchenspezialitäten – die Kunst der Pâtisserie hat hier eine jahrhundertelange Tradition. Wir stellen Ihnen einige köstliche Kreationen vor. Lassen Sie sich verführen!
Niniches de La Baule, Rigolettes und Berlingots aus Nantes
Bunt, süß und innen köstlich weich – die Niniches de La Baule sind ganz besondere Lutscher, die nur hier, in Loiretal Atlantik traditionell hergestellt werden. Sie bestehen aus geschlagenem Zucker, der eine weiche Paste ergibt und auf einen Buchenholzstab gesteckt wird. Genießen Sie die Niniches in unzähligen aromatischen Sorten!
In Nantes schmücken Rigolettes und Berlingots die Auslagen der Süßwarenläden. Sie sind die süßen Spezialitäten der Stadt. Auch heute noch werden sie vorwiegend handwerklich hergestellt:
Rigolettes sind Zuckerbonbons mit weicher Füllung. Sie werden traditionell in 5 Geschmacksrichtungen gefertigt, alle auf Basis natürlicher Früchte: Ananas, schwarze Johannisbeere, Zitrone, Himbeere und Mandarine. Die Rigolettes Nantaises gibt es aber auch in neuen, zartschmelzenden Geschmacksrichtungen, wie gesalzenem Butterkaramell, Schokoladenpraline sowie in saisonalen Sorten. Bereits Anfang des letzten Jahrhunderts, im Jahr 1902, kreierte der Konditor Charles Bohu die Rigolettes (Rigolette war übrigens der Name seiner Katze!).
Die Bonbons Berlingots de Nantes haben ihren Ursprung in Italien (berlingozzo ist Italienisch für Bonbon). Ende des 18., Anfang des 19. Jahrhunderts erhielt eine Köchin, Madame Couët, das Rezept für eine Art Bonbon von einem italienischen Händler. Die Soldaten des Kaiserreichs waren die ersten, die in den Genuss dieser Süßigkeiten kamen. Seit 1860 werden die Berlingots Nantais in einem Kupferkessel gekocht, von Hand geformt und anschließend mit natürlichen Aromen verfeinert. Es gibt sie unter anderem in den Sorten Erdbeere, Schwarze Johannisbeere, Zitrone, Orange, Karamell, Minze und Anis.
Weitere Informationen: https://de.labaule-guerande.com/spezialitaten-der-region-halbinsel-guerande-labaule.html
Für Naschkatzen: Rigolettes (© Patrick Albera) und Berlingots Nantais © G. Chevalier
Im Miniformat werden die Cannelés oft mit Kaffee serviert.
© Andy Wyndak
Cannelés von Bordeaux
Wenn Sie während Ihres Urlaubs an der Atlantikküste einen Abstecher nach Bordeaux machen, sollten Sie unbedingt das süße Wahrzeichen der Stadt probieren: die Cannelés de Bordeaux (manchmal auch Canelé geschrieben) sind köstliche kleine Kuchen und eine echte Spezialität. Sie sind innen herrlich weich und von außen knusprig zugleich!
Woher stammt der Name Cannelé? Er ist auf die geriffelte Kupferform zurückzuführen, in der diese Küchlein gebacken werden.
Die kleinen Kuchen werden traditionell aus einem Teig aus Mehl, Milch, Eiern, Zucker und Butter hergestellt, der mit Vanille und Rum aromatisiert wird. Zu finden sind Cannelés in nahezu allen Bäckereien und Pâtisserien von Bordeaux und Gironde.
Weitere Informationen: www.bordeaux-tourismus.de/Aktivitaeten/Weinberge-und-Gastronomie
Schokolade aus Bayonne
Schokoholics aufgepasst: Bayonne könnte schon bald zu Ihrer Traumstadt werden. Denn die baskische Hafenstadt ist berühmt für ihre Schokoladenspezialitäten. Schon im Jahre 1490 wurden hier die ersten Kakaobohnen von Juden eingeführt, die aus Spanien und Portugal flohen.
Die Einwohner von Bayonne waren die ersten, die Kakaobohnen verarbeiteten. Im 18. Jahrhundert spezialisierte sich die Stadt auf die Schokoladenherstellung. Auch heute noch gilt Bayonne mit den Traditionshäusern Cazenave (seit 1854), Daranatz (seit 1890) oder Pariés (seit 1895) sowie mit den neueren Schokoladenherstellern (Atelier du chocolat, Franck Mendive, Pascal, Monsieur Txokola u.v.m.) als das französische Schokoladen-Mekka.
Auch im baskischen Hinterland, in Cambo-les-Bains und Espelette, wird die Schokoladen-Tradition fortgeführt.
Weitere Informationen: https://www.biarritz-pays-basque.com/de/typisch-baskisch/lokale-gastronomie/
Schokoladenliebhaber finden bei Cazenave in Bayonne eine große Auswahl feinster Produkte – in fester und in flüssiger Form.
© CDT64
Bei Pariès in Saint-Jean-de-Luz heißen die Macarons „Mouchou“.
© M. Rau
Kanougas und Macarons
Bei einem Stadtbummel durch Saint-Jean-de-Luz kann einem wirklich das Wasser im Munde zusammenlaufen. Die hübschen Auslagen in den Konditorien Maison Adam und Pariès laden dazu ein, die köstlichen Leckereien zu probieren.
Im Hause Adam wurden schon 1660, zum Anlass der Hochzeit von Marie-Theresia mit dem Sonnenkönig Ludwig XIV., die leckeren, bunten Macarons hergestellt. Beim Konditor Pariès – ebenfalls eine echte Institution und das schon seit über 125 Jahren – heißen die Macarons übrigens Mouchous.
Kanougas sind eine weitere, traditionelle Spezialität und ein Klassiker im Hause Pariès. Diese Toffees zerschmelzen auf der Zunge. Es gibt sie in verschiedenen Geschmacksrichtungen. Probieren Sie doch einmal die Kanougas mit Piment d’Espelette – typisch baskisch!
Verkosten Sie die süßen Köstlichkeiten, darunter auch Schokoladenspezialitäten mit Piment d’Espelette bei Maison Adam: https://www.maisonadam.fr/fr/
Gâteau basque
Ob in Bayonne, in Saint-Jean-de-Luz oder im baskischen Hinterland: Ihn gibt es nur hier, aber hier gibt es ihn überall – den berühmten Gâteau basque. In allen Konditoreien, Bäckereien oder Lebensmittelläden im französischen Pays basque ist er zu finden.
Im Kurort Cambo-les-Bains wurde der baskische Kuchen zum ersten Mal zubereitet. Dank Marianne Hirigoyen, die ihr Rezeptgeheimnis an die großen Konditoreien verkaufte, erlangte er ab 1845 Berühmtheit. Im 18. Jahrhundert wurde der Gâteau basque noch mit Brombeer-, Feigen-, Schlehen- oder Kirschmarmelade gefüllt, im 19. Jahrhundert dann mit einer ganz bestimmten Sahnecrème.
Übrigens: Jedes Jahr am ersten Oktober-Wochenende richtet das Städtchen Cambo-les-Bains ein großes Fest zu Ehren des baskischen Kuchens aus: „La Fête du Gâteau Basque“ ist in der ganzen Region und darüber hinaus bekannt.
Möchten Sie selbst einmal einen Gâteau Basque zubereiten? Hier geht es zum Original-Rezept des Gâteau Basque!
Den Gâteau basque gibt es mit Crème- oder mit Kirschfüllung. On egin! (Das heißt Guten Appetit auf Baskisch)
© David Nakache
Weine genießen
Weinlese an der französischen Atlantikküste © Domaine de la Pointe
Sie sind Weinliebhaber und haben Lust, während Ihres Urlaubs regionale Weine zu entdecken und zu genießen? So ein Glück, dass berühmte Weinanbaugebiete überall entlang der französischen Atlantikküste in unmittelbarer Reichweite liegen: Im Norden die Weine des Loiretals, weiter südlich Bordeaux und Médoc und ganz im Süden die Weine aus Südwest-Frankreich.
Unternehmen Sie Weinbergswanderungen, fahren Sie über die Weinstraßen und machen Sie Halt bei den Weingütern, die Sie gerne zu einer Weinprobe willkommen heißen.
Weinbaugebiet Loiretal / Muscadet
Die Weine des Loire-Tals zeichnen sich durch ihre Frische und ihre Vielfalt an Farben und Aromen aus. Das Weinbaugebiet Muscadet ist das größte Anbaugebiet für AOC-Weißweine, die aus nur einer Rebsorte, Melon de Bourgogne, gekeltert werden. Es liegt zwischen der Loire, dem Atlantischen Ozean und dem See Lac de Grand-Lieu.
Das Muscadet-Gebiet gliedert sich in vier Appellationen: Muscadet, Muscadet-Sèvre-et-Maine, Muscadet-Coteaux-de-la-Loire und Muscadet-Côtes-de-Grandlieu. Die Attraktivität des Weinbaugebiets beruht auf einem Paradox: Zwar gibt es hier nur eine einzige Rebsorte und nur eine einzige Appellation, aber dennoch eine immense Auswahl an Herkunftsgebieten und Weinen.
Weitere Informationen: vinsvaldeloire.fr/en/wine/muscadet
Weinvielfalt aus dem Loiretal
© A. Lamoureux
Majestätisch: das Château Malescasse im Médoc bei Nacht.
© C. Goussard
Bordeaux-Weine / Médoc
Eingebettet zwischen der Gironde-Mündung und dem Atlantischen Ozean liegen die berühmten Weinberge des Médoc.
Die Lage dieses Weinbaugebiets ist ideal für all diejenigen, die Ihren Urlaub mit Weingenuss verbinden möchten. Nach einem Surf- oder Badetag am Meer laden die Weinberge und die „Route des Châteaux de Médoc“ (sie führt von Bordeaux bis zur Pointe de Grave) dazu ein, die Weingüter kennenzulernen und die Weine zu verkosten. Genießen Sie beispielsweise einen „Apéritif dînatoire“: Zu diesem Wein-Event am Ende des Tages (17:00 – 21:00 Uhr) sind Erwachsene und Kinder eingeladen, angenehme und unterhaltsame Momente rund ums Thema Wein zu erleben.
Die Winzer des Médoc sind zu Recht stolz auf ihr Terroir und ihre edlen Weine, die meist aus den Rebsorten Merlot und Cabernet-Sauvignon hergestellt werden.
Wir stellen Ihnen drei Châteaus vor:
- Das Château Malescasse in Lamarque hat eine lange und stolze Geschichte. Bereits 1824 wurde es in den Aufzeichnungen der Weinmakler erwähnt. Das Weingut ist eine 40 Hektar große Einzellage, die als Grand Cru geführt wird.
- Das Château Angludet wurde 2020 mit dem Best of Wine Tourism Award in der Kategorie „umweltschonende Praktiken“ ausgezeichnet.
- „Les Vignerons du Médoc“ sind bekannt für die Qualität ihrer Weine und den Fasskeller. Insgesamt 140 Winzerfamilien sind für die Parzellen zuständig.
Übrigens: Das Médoc trägt das Gütesiegel „Vignobles & Découvertes“. Dieses zeichnet Regionen aus, die das Thema Wein für Urlauber und Gäste erlebbar machen.
Weinliebhaber, die einen Ausflug in die Weinmetropole Bordeaux unternehmen, sollten es nicht versäumen, die Cité du Vin zu besuchen! 2016 eröffnete dieses Museum, das schon von außen ein Hingucker ist. Ein echtes Erlebnis – nicht nur für Erwachsene!
Vin de sable (Sandwein)
Weinreben mit den Füßen im Sand? Diese Besonderheit entdecken Sie im Département Les Landes, ganz in der Nähe des Atlantiks. Hier wird der Bio-Sandwein in den Dünen, direkt an der Küste oder in den nahgelegenen sandigen Ebenen angebaut. Die Reben wurzeln in einem Untergrund aus Lehm und Muscheln. So entstehen weiße, roséfarbene und rote Landweine, die von einem subtilen Salzgehalt geprägt sind. Dank des warmen Sandes reifen die Trauben schnell. Die Nähe zum Atlantischen Ozeans trägt zu seinem ausgewogenen Charakter bei. Seit über 600 Jahren wachsen in Capbreton – beispielsweise auf dem Weingut der Domaine de la Pointe – die Rebstöcke in diesem fragilen Dünen-Ökosystem, nur wenige hundert Meter vom Ozean entfernt.
Weitere Informationen: https://www.landes-ferien.com/
Bei der Domaine de la Pointe wachsen die Reben auf sandigen Böden.
© Domaine de la Pointe
Familie Michon, Domaine Saint Nicolas
© Domaine Saint Nicolas
Bioweine von der Domaine Saint Nicolas
Die Weine der Domaine Saint Nicolas aus Ile d’Olonne werden in den renommiertesten französischen Restaurants angeboten. Die Familie Michon, Winzer in zweiter Generation, betreibt seit 1995 biologisch-dynamischen Weinbau. Die Weine sind A.B., Ecocert, Demeter und Biodyvin zertifiziert. Sie spiegeln ein einzigartiges natürliches Terroir und ein außergewöhnliches Mikroklima wider.
Weitere Informationen: www.domainesaintnicolas.com
Spirituosen mit Tradition
Der Keller im traditionellen Cognac-Haus Meukow
© Sébastien Laval
Entdecken Sie während Ihres Urlaubs an der französischen Atlantikküste berühmte Spirituosen, lernen Sie die traditionelle Herstellung und das Savoir-faire der Winzer kennen. Ob Pineau des Charentes, Cognac oder Armagnac – tauchen Sie ein in die Welt des edlen Genusses.
Pineau des Charentes
Der Pineau des Charentes ist ein französischer Likörwein (Vin de Liqueur) aus dem Cognac-Gebiet. Seit 1945 trägt er das AOC-Gütesiegel (Appellation d’Origine Contrôlée). Er wird aus frischem Traubensaft hergestellt, dessen Gärprozess durch die Zugabe von Cognac gestoppt wird. Das nennt man Mutage. Je nach Rebsorte entsteht ein Likörwein in weißer, roter oder roséfarbener Farbe. Er reift mindestens zwölf Monate lang in Eichenfässern. So erhält er sein besonderes Aroma. Ein alter Pineau (vieux) reift mindestens fünf Jahre, ein sehr alter oder besonders alter Pineau (très vieux bzw. extra vieux) mindestens zehn Jahre! Junger Pineau des Charentes eignet sich besonders als Apéritif und schmeckt auch als Cocktail ausgezeichnet.
Lecker: Pineau des Charentes als frischer Cocktail
© Olivier Truyman
Die Alambic-Kupferbrennblasen in der Cognac-Destillerie Martell
© Charentes Tourisme
Cognac
Martell, Rémy Martin oder Hennessy – diese Namen sind untrennbar mit der Kunst der Cognac-Herstellung verbunden. Schon seit dem 17. Jahrhundert wird der Weinbrand in der gleichnamigen Stadt Cognac und dem umliegenden Weinbaugebiet hergestellt. Das Markenzeichen: die doppelte Destillation von Weißwein in roten Kupferbrennblasen.
Diese Tradition und das Know-how der Winzer wurde von Generation zu Generation weitergegeben. Heute bieten alle großen Cognac-Häuser Führungen und Verkostungen an. Probieren Sie doch auch einmal dieses weltweit bekannte Spitzenprodukt genau dort, wo es entsteht!
Weitere Informationen: https://www.atlantic-cognac.com/visit-the-great-cognac-maisons/
Armagnac
Wussten Sie, dass Armagnac Frankreichs ältestes „eau-de-vie“ ist ist?
Seit 700 Jahren wird dieser kostbare Weinbrand in der Gascogne und dem Gers, unweit von der französischen Atlantikküste, hergestellt. Hier, in der Region Aquitaine mit ihren einzigartigen Terroirs gedeihen die Reben für den Armagnac besonders gut. Er wird aus weißen Rebsorten, wie zum Beispiel Ugni Blanc, Colombard oder Folle Blanche hergestellt. Der Armagnac wird in einem einzigen Brenndurchgang im Alambic destilliert und reift in großen Eichenfässern. Seit 1936 trägt Armagnac die geschützte Ursprungsbezeichnung (AOC).
Weitere Informationen: www.landes-ferien.com/das-departement-landes-entdecken/highlights/gastronomie-essen-ist-ein-fest/
Armagnac lässt sich auch zum Kochen verwenden: mit Armagnac flambierte Gambas.
© QL
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